Der Weg der Boxclub-Bilder

Ingrid Barthel übergibt zwei großformatige Farbzeichnungen von Michael Lange an den Freundeskreis Stadtmuseum

Auf dem Bild (v.l.n.r.): Anke Humpeneder-Graf, Ingrid Barthel und Fritz Merk bei der Übergabe mit den beiden Boxclub-Bildern von Michael Lange (Foto: Peter Barthel).

Auch in Ismaning kam das Juni-Hochwasser in den Kellern an. Dem Freundeskreis Stadtmuseum hat das nun zu einer unerwarteten Spende verholfen. Weil die beiden Boxclub-Bilder von Michael Lange so große Formate haben, hatte Ingrid Barthel sie erstmal nicht aufhängen können. So warteten sie im Keller ihres Hauses auf eine spätere Möglichkeit. Bis das Hochwasser kam und der gesamte Keller ganz schnell leergeräumt werden musste. Aber obwohl der inzwischen wieder gut durchgetrocknet ist – für die schönen Bilder wollten die Barthels doch lieber eine dauerhaft sichere und gute Lösung schaffen. Und so entschieden sie sich, die Arbeiten an den Freundeskreis Stadtmuseum zu spenden, der sicherstellen kann, dass sie im Museum gut gelagert und auch der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden können.

Die beiden Vorstandsmitglieder Anke Humpeneder-Graf und Fritz Merk nahmen die Bilder im Haus der Spender in Empfang und erfuhren so auch die interessante Geschichte dieser Werke aus Langes Bilderserie über den Boxclub SC Bavaria 20 Landshut aus dem Jahr 1989. Denn deren eigentlicher Platz war das Präsidentenbüro der Hochschule für Fernsehen und Film in München. Als Präsident Prof. Dr. Gerhard Fuchs, der zugleich Fernsehdirektor des Bayerischen Rundfunks war, in den Ruhestand ging, vererbte er die Bilder seiner Kollegin Ingrid Barthel, deren Büro schräg gegenüber lag. Ein Grund dafür war, dass die gebürtige Achdorferin einst Schülerin von Michael Lange war und Fuchs um deren Wertschätzung für die Bilder ihres Lehrers wusste.

Die Freundeskreis-Vorstände bedankten sich bei der Übernahme herzlich bei Ingrid Barthel und freuten sich darüber, dass der Verein auf der Suche nach „einem guten Aufenthaltsort für die Bilder“, wie Barthel sagte, von der Spenderin angesprochen wurde. Erstmal wandern die Bilder nun in die kundigen Hände von Diplomrestauratorin Anette Klöpfer, die in den Museumsdepots alle Exponate fachlich betreut. Möglicherweise können sie schon in der bereits in Vorbereitung befindlichen Boxclub-Ausstellung im kommenden Jahr der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

(Text: Anke Humpeneder-Graf)

Feuerbestattung im Zeremonialwagen – Der Freundeskreis Stadtmuseum besichtigt Prunkgrab im Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg

Frau Dr. Hofmann (links) gab zusätzlich Erläuerungen zum gotischen Kreuzgang aus dem 14. Jahrhundert im Germanischen Nationalmuseum

Die Tradition, über den Tellerrand in andere Museen zu schauen, führte den Freundeskreis Stadtmuseum diesmal ins Germanische Nationalmuseum (GNM) nach Nürnberg. Aus besonderem Grund, denn dort wurde ein bedeutender archäologischer Fund aus dem Landshuter Raum erforscht, bearbeitet und der Öffentlichkeit präsentiert: Das Essenbacher Wagengrab.

Das Plakat zur Ausstellung

Knapp 40 Interessierte schlossen sich der Fahrt an und ließen sich von der Sammlungsleiterin Dr. Angelika Hofmann durch die Ausstellung führen, deren zentrale Exponate 2011 in Essenbach bei Landshut geborgen werden konnten. Damit und mit weiteren internationalen Leihgaben ließ sich ein guter Einblick in die bronzezeitliche Urnenfelderkultur gewinnen und auch sehen, wie weit verwoben die Handelsnetze bereits vor 3000 Jahren waren.

Erklärungen am Modell des Germanischen Nationalmuseums

Nach individuellen Rundgängen durch die schöne Nürnberger Altstadt ließen sich die Landshuter auch durch die Ausstellung „Hello Nature“ führen, die in Rückblick und Ausblick das Zusammenleben von Mensch und Natur in ihren Fokus nimmt.

Der Goldhut von Ezelsdorf/Buch, der auch Bestandteil der Ausstellung „Die letzte Fahrt“ war

Besonders interessant war für die Reisegruppe die Entwicklung des Museums selbst: Denn Keimzelle des GNM war ein gotischer Kreuzgang aus dem 14. Jahrhundert. Sanierungen und Anbauten in mehreren Bauphasen trugen zur Entwicklung des Museums bei, wie es sich heute, groß und modern, den zahlreichen Besuchern präsentiert. Für die Freundeskreis-Mitglieder ein Grund zur Hoffnung, dass sich auch aus dem Alten Franziskanerkreuzgang der niederbayerischen Hauptstadt noch ein funktionierendes Museum entwickeln lässt.

Hello Nature: eine weitere aktuelle Ausstellung im Germanischen Nationalmuseum, durch die unsere Mitglieder geführt wurden.

Bilder und Text von Anke Humpeneder-Graf

Gelebtes Mäzenatentum

Unser Ehrenmitglied Franz Müller ist im Alter von 87 Jahren verstorben

Als einer der ganz großen Unterstützer des Freundeskreises Stadtmuseum Landshut zählte Franz Müller zu den wenigen Mäzenen der Stadt. Jetzt ist er im Alter von 87 Jahren verstorben.

Franz Müller mit seiner Frau Irene Müller (Foto privat)

Franz Müller hat sich in vielen Bereichen für seine Heimatstadt engagiert, darunter bei der Freiwilligen Feuerwehr, in seiner Pfarrgemeinde St. Pius, beim Förderverein zur, Restaurierung und Erhaltung der Aula des Hans Carossa-Gymnasiums (ehemalige Heilig-Kreuz-Kirche), vor allem aber beim Freundeskreis Stadtmuseum Landshut, wo er aufgrund seiner besonderen Verdienste mit der Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet wurde.

Franz Müller, einer von drei Söhnen der Schwaiger-Familie Müller-Aiden vom Landshuter Rennweg, hat zeitlebens pflichtbewusst und hart gearbeitet. Sein Blick fiel von weitem auf den Martinsturm, von wo auch die Fronleichnamsprozession ihren Ausgang nimmt, bei der die Schwaiger am Rennweg mit den drei eisernen Rittern von Alters her prominent vertreten sind. Schon während der Schulzeit musste er intensiv auf dem elterlichen Hof mithelfen, wo täglich alle Hände gebraucht wurden. Sein Pflicht- und Verantwortungsbewusstsein dem Hof gegenüber brachte es mit sich, dass er seine eigenen Interessen hintanstellte. Er blieb auch Landshuter im Herzen, als sein Spielraum ihm Reisen in alle Welt ermöglichte. Sein Elternhaus am Rennweg, angefüllt mit unzähligen Schätzen aus Stadt und Region, mit Alltagskunst wie Keramik und Skulptur, prägte ihn von Jugend an. Vieles davon war in der frühen Nachkriegszeit im Tausch für Lebensmittel vom Schwaigerhof 7 im Kampf ums Überleben – dort angebrandet. Darunter ein barocker Heiliger Andreas im monumentalen Format.

Franz Müller war es schließlich ein großes Anliegen, dass die Kunstwerke als Zeugnisse der Geschichte seiner Heimatstadt in einem würdigen Rahmen präsentiert werden können. Aus dieser Motivation heraus brachte er sich als Mäzen in den Freundeskreis und für das Landshut-Museum seiner Heimatstadt ein. Bei der Umsetzung dieses Vorhabens unterstützte er den Freundeskreis großzügig und großherzig.

Müller, der für die Landshuter Wohnungsgenossenschaft Gewoge arbeitete, war drei Mal verheiratet, zuletzt 40 Jahre lang mit Irene Müller, der er nun nur wenige Wochen nach ihrem Tod gefolgt ist. Am 12. April durfte er im Beisein seiner Tochter in Frieden einschlafen. Er hinterlässt zwei Kinder und zwei Enkelkinder.

Landshuter Freundeskreis besuchte Museum in ehemaliger Kammgarnspinnerei

Tagesfahrt nach Augsburg zu den Themen Mode und Textil

Es war die Textilgeschichte der Stadt Augsburg, die sowohl das Thema als auch das Gebäude bereithielt, das die Landshuter Museumsfreunde mit großen Augen bestaunen durften: Auf 3500 Quadratmetern wurde dort ein Museum eingerichtet, das sich mit der Geschichte des Spinnens, Webens und Bedruckens von Stoffen beschäftigt. Besonders interessant für die Landshuter Besucher: auch dort war es ein Verein, der das Museum unterstützt im Jahr 2010 letztendlich durchgesetzt hat.

Die Ausstellung „Coolness – Inszenierung von Mode im 20. Jahrhundert“ zeigt auch die weibliche Erschließung ehemaliger Männerdomänen durch Frauen.

Die Dauerausstellung wob vom einfachen Webstuhl über die industriellen Fertigungen von Stoffen in riesigen Fabrikhallen bis zur Entwicklung von Mode ein breites Band durch mehrere Jahrhunderte bis in die Gegenwart, nicht ohne schöne Blicke auf farbenfrohe Kleider aus den Siebzigern oder die Evolution der Bademode zu ermöglichen. Highlight war eine Führung durch die Sonderausstellung „Coolness – Inszenierung von Mode im 20. Jahrhundert“, wo, untermalt von Hollywood-Größen wie Marlon Brando, James Dean und Humphrey Bogart, besondere Kleidungsstücke in ihrer Geschichte untersucht wurden – von der Lederjacke bis zum Trainingsanzug, von den Jeans bis zum Abendkleid.

Die Landshuter Besuchergruppe um Museumsleiter Thomas Stangier.

Der Tagesausflug führte die Besucher dann nach einem Aufenthalt in der sehr sehenswerten Augsburger Innenstadt noch in die Kirche St. Moritz, Museumsleiter Thomas Stangier einen ganz besonderen Kirchenraum vorstellte. Dort hatte man das Glas der Kirchenfester durch weißen, vollständig durchscheinenden Onyxmarmor ersetzt, was dem Raum, der auch sonst in Weiß gehalten ist, eine zauberhafte Atmosphäre gibt. Die gesamte Ausstattung ist konsequent in dunklem Eichenholz gehalten, und von der Apsis scheint Georg Petels Salvator-Christus von 1632/33 direkt auf die Besucher zuzukommen. Besucher und Veranstalter waren gleichermaßen beeindruckt, Freundeskreis-Vorsitzender Gernot Autenrieth bedankte sich bei den Museen der Stadt Landshut für die Unterstützung bei der Vorbereitung und Durchführung der Exkursion und kündigte an, in Zukunft wieder öfter dieses Format der kulturellen Tagesexkursionen anbieten zu wollen.

Im Innenraum von St. Moritz scheint der Christus Salvator des Barockschnitzers Georg Petel direkt auf die Besucher zuzukommen. (Text und Fotos Humpeneder-Graf).

Voller Innenhof trotz Regen Jazz – Frühschoppen im Landshut-Museum

Letzte Vorbereitungen des Hubicki Obsolete Trios
Das fleissige Helferteam des Freundeskreises sorgte für das leibliche Wohl (von rechts nach links: Gaby Siegel, Jutta Holstege, Fritz Merk, Anke Humpeneder-Graf, Andy Thoma, Claudia Bauer)

Im Rahmen seiner Serenadenkonzertreihe hat Bernhard Hirtreiter am Sonntag zu einer Jazz-Matinee in den Innenhof des Landshut-Museums eingeladen. Mit dem Hubicki Obsolete Trio kamen drei junge Jazz-Musiker aus Berlin nach Landshut, die Swing und Gypsy Jazz in eigenen Arrangements mitbrachten: Saxophon, Gitarre und Kontrabass spielten sie mit viel Flexibilität und Ausdruck und wurden mit viel Beifall belohnt. Dass anstelle des erkrankten Geigers kurzfristig ein Saxophonist einsprang, tat der Vorstellung keinen Abbruch. Der Zuschauerraum war trotz wechselhaften Wetters bis auf den letzten Platz besetzt. Die Ehrenamtlichen des Freundeskreises Stadtmuseum waren für die gut gefüllte Frühschoppen-Theke zuständig. Dank des neuen, großen Zeltdaches konnte Regensicherheit gewährleistet werden, Bühne, Getränketheke und der Stehtischbereich waren mit weiteren Pavillons gesichert und mehrere Platzregenschauer konnten der Freude im Publikum keinen Abbruch tun. Die Stimmung war so gut, dass viele der Besucher sich eine Wiederholung der Veranstaltung im nächsten Jahr wünschten. (AHG)

Viele Besucher waren trotz teilweise heftigen Regens gekommen, um den jungen Jazz-Musikern zuzuhören.

Der leise Philantrop

Am Karfreitagabend ist unser langjähriges Vorstandsmitglied Georg Merk gestorben

Im Alter von 78 Jahren ist Georg Merk nach langer, schwerer Krankheit am Karfreitagabend im Beisein seiner Familie friedlich eingeschlafen. Georg Merk war in dritter Generation Inhaber der von seinem Großvater 1920 gegründeten Mineralölfirma Merk & Cie. Aufgewachsen in Sichtweite einer der ersten Tankstellen in der Stethaimerstraße, besuchte er die damalige Oberrealschule und ging dann nach München zum Studium der Betriebswirtschaftslehre. Mit 22 Jahren stieg er in die Firma Merk ein. 1980 übernahm er zusammen mit seinem Cousin Fritz Merk die Firma Deltin und baute das bayernweite Versorgungsnetz mit Tankstellen weiter aus.

Georg Merk mit seiner Frau Lore Merk 2018 auf dem LANDSHUTfest

Bei älteren Landshutern leuchtet der Scheinwerfer der Erinnerung noch die rot-weiß-grünen Tankstellen mit dem dynamischen Deltin-D und den Motorenölen mit dem Namen Deltinol aus. Das stilisierte Delta im Firmenlogo repräsentierte die drei Söhne von Großvater Merk. Zeitweise hatte die Firma mit dem Sitz in Landshut mehr als 400 Stationen in Bayern und dem angrenzenden Württemberg.

Seine angeschlagene Gesundheit zwang Georg Merk im Lauf der Jahre immer mehr, als Kaufmann kürzer zu treten. Der Fall des Eisernen Vorhangs veränderte dann zunehmend die Verkehrsströme in der ehemaligen Grenzregion, was es für eine kleine regionale Marke schwierig machte zu bestehen. 1994 wurde Deltin an die OMV verkauft, weil diese im Bewerberfeld als einzige angeboten hatte, alle Mitarbeiter zu übernehmen. Diesen blieb Merk auch nach dem Verkauf eng verbunden. Von da an widmete er sich hingebungsvoll gemeinnützigen Aktivitäten in lokalen und überregionalen sozialen und kulturellen Einrichtungen, vor allem aber für seine Heimatstadt Landshut. Fast

immer blieb er dabei im Hintergrund. Ehefrau Hannelore, seine Freunde und seine Ziehkinder benennen als deutlichste Charaktereigenschaft von Georg Merk, dass er ein durch und durch anständiger Mensch war, bescheiden und hilfsbereit. Im Vorstand des Freundeskreis‘ Stadtmuseum Landshut fungierte er als Schatzmeister, bis ihn 2020 seine angeschlagene Gesundheit zum Rückzug zwang. Mit ihm zuvorderst gelang es dem Verein, zahlreiche Menschen zu inspirieren und zu motivieren und für die Vision eines funktionierenden Stadtmuseums zu spenden und sich zu engagieren. Auch dem Landshuter Museumsteam war er eng verbunden und trug dazu bei,. das Landshut-Fest aus der Taufe zu heben. Auch weitere Denkmale Landshuts profitierten von seiner Großzügigkeit. (AHG)

Georg Merk und Jürgen Siegel zu Ehrenmitgliedern ernannt

Anlässlich der Mitgliederversammlung am 06.07.2022 verteilte der Vorsitzende Prof. Autenrieth zwei Urkunden. Georg Merk und Jürgen Siegel wurden zu neuen Ehrenmitgliedern ernannt. Eine tiefe Überzeugung für die Notwendigkeit eines Stadtmuseums für die niederbayerische Hauptstadt einte beide Persönlichkeiten, sowie einen über all die Zeit nicht nachlassenden Einsatz für die Verwirklichung dieses für die Stadt und deren aktuelle und zukünftige Bevölkerung so wichtigen Projektes.

Georg Merk und seine Frau Lore Merk als aufmerksame Zuhörer beim LANDSHUTfest 2018

Georg Merk war im Jahr 2000 Gründungsmitglied des Vereins und leitete ab 2005 dessen finanzielle Geschicke als Schatzmeister, bis er 2022 aus gesundheitlichen Gründen abtrat. Georg Merk, seinen Vernetzungen in die Landshuter Bürgerschaft, seiner Kultiviertheit, seiner Verlässlichkeit und seinem exzellenten Leumund als Unternehmer und Mensch ist viel davon zu verdanken, dass die Spendenfreude für das visionäre Landshuter Museumsprojekt so ausnehmend groß war. Er war Vorbild für Spender und Ehrenamtliche, sich zu engagieren und dem Ziel trotz zahlreicher Widrigkeiten und Rückschläge treu zu bleiben. Einen zuverlässigeren, sorgfältigeren und korrekteren Schatzmeister hätte sich unser Freundeskreis nicht wünschen können.

Jürgen Siegel beim LANDSHUTfest 2018

Jürgen Siegel war von 2005 bis 2017 stellvertretender Vorsitzender des Freundeskreises. Durch sein enormes Engagement und seinen Wohnort in der Landshuter Innenstadt war er derjenige, der den Freundeskreis intensiv in den Ämtern, aber auch auf der Straße, auf dem Wochenmarkt und in der Museumsnachbarschaft vertrat und dort die Anliegen des Freundeskreises repräsentierte. Betont sachlich nahm Siegel alle Schriftstücke ins Visier, jeder Briefwechsel, jeder Vertrag, jede Korrespondenz mit Entscheidern und Fördergebern wurde von ihm bearbeitet, bis alle inhaltlichen Fragen geklärt waren. Entscheidungen im Stadtrat verfolgte er immer live und gab auch dort unseren Anliegen ein Gesicht. Jürgen Siegel gilt heute noch als das Gedächtnis des Vereins und wirkt nach wie vor als große Stütze für den Vorstand.

Mit Georg Merk und Jürgen Siegel hat der Verein nun neben Franz Müller und Hans Niedermeier vier Ehrenmitglieder. Die Ehrenmitglieder können auf eigenen Wunsch und auf Dauer als zusätzliches, nicht gewähltes Mitglied dem Kuratorium angehören, auch wenn dort die festgelegte Mitgliederzahl überschritten wird. (AHG)

Michael Lange ins Museum

Familie Dietl übergibt drei Lange-Bilder an den Freundeskreis Stadtmuseum

Mit großer Freude konnte der Freundeskreis Stadtmuseum Landshut erneut seinen fördernden Einsatz für die Museen der Stadt unter Beweis stellen. Von der Landshuter Buchhandelsfamilie Dietl konnte er drei Bilder von Michael Lange entgegennehmen. Aus umzugsbedingten Platzgründen müssen sich die Sammler von den Bildern trennen und wollen sie weiterhin in guten Händen wissen.

Ulrike Dietl hob bei der Übergabe ihre eigene räumliche Nähe zum Atelier Langes hervor. Alle drei Bilder, die aus unterschiedlichen Schaffensperioden des bekannten Landshuter Künstlers stammen, stünden dazu in engem Bezug: Das große Nachtgemälde vom Gabelsberger Hof, das kleine Aquarell des 1895 erbauten ursprünglichen Hotels Kaiserhof zwischen Luitpold- und Papiererstraße, sowie die großformatige Farbzeichnung des Boxrings des Landshuter Boxclubs SC Bavaria. Ulrike Dietl erinnerte sich bei der Übergabe in der Neustadt an die Geräusche der Boxkämpfe, wie sie an manchen Dult-Sonntagen über die Isar bis in ihre Altbauwohnung in der Gabelsbergerstraße getragen wurden. Diese hatte mit ihren hohen Wänden mehr Kunst im Alltag zugelassen, als das in der neuen Wohnung nun möglich wäre.

Auf dem Bild (v.l.n.r.): Gernot Autenrieth, Anette Klöpfer, Ulrike Dietl und Thomas Stangier bei der Übergabe mit einem der Lange-Bilder vor der Buchhandlung Dietl in der Neustadt (Foto: Anke Humpeneder-Graf)

Diplomrestauratorin Anette Klöpfer und der stellvertretende Museumsleiter Thomas Stangier nahmen die Arbeiten in ihre fachliche Obhut. Stangier versprach, dass mindestens eines der Bilder noch in diesem Jahr öffentlich ausgestellt werden könne. Freundeskreis-Vorsitzender Gernot Autenrieth bedankte sich herzlich bei Ulrike Dietl und freute sich, dass der Verein auch als Mittler und Übermittler von der Bürgerschaft zunehmend „gesehen“ werde.

Bodenvase aus der Keramikwerkstatt Huber-Roethe

Rudolf Schnur überreicht Stadtansicht aus Ton an den Freundeskreis Stadtmuseum

Das historische Stadtbild Landshuts ist das Thema und Motiv einer voluminösen Bodenvase, die der Freundeskreis Stadtmuseum Landshut e.V. kürzlich in Empfang nehmen durfte. Stadtrat und Fraktionsvorsitzender Rudolf Schnur übergab das Schmuckstück aus der Landshuter Keramikwerkstatt Huber-Roethe im Franziskanerkreuzgang des LANDSHUTmuseums: „Als ich vom Verkauf dieser Vase gehört habe, habe ich sie spontan erworben, um sie im Sinne der Stadt Landshut für das Museum zu sichern“, berichtet Schnur.

Zum Bild (v.l.n.r.): Thomas Stangier, Fritz Merk, Anke Humpeneder-Graf, Gernot Autenrieth, Anette Klöpfer, Rudolf Schnur, Axel Holstege bei der Übergabe der Vase

Thema und Motiv der Vase ist das historische Stadtbild Landshuts. Über einer altweißen Glasur verdichten sich Ländtor und Stadtbefestigung und die Giebel der Altstadthäuser, welche die Kulisse für Burg und Martinskirche als Wahrzeichen der Stadt bilden. Die Konturlinien aller Gebäude wurden mit lockerem Strich in den Ton geritzt. Es dominieren Braun- und Beigetöne sowie das Gelbgrün des Hofbergs. Einzig die Fassaden der Altstadthäuser setzen – unter dem Landshuter Dreihelmenwappen – leuchtende, farbige Akzente in Türkis, Gelb und Rot.

Die keramische Werkstätte Huber-Roethe in Landshut-Achdorf entwickelte Anfang der 50er Jahre unter der Leitung von Herta Huber-Roethe eine moderne keramische Kollektion, die mit asymmetrisch geformten und weich geschwungenen Gefäßen im „Nierenstil“ den Zeitgeschmack der Wirtschaftswunderzeit traf. Zeitweise beschäftigte der danach von Rainer Huber-Roethe und zuletzt von dessen Frau Gerda Huber-Roethe bis 1984 weitergeführte Betrieb bis zu zwanzig Mitarbeiter.

Über das Geschenk freuten sich die Vorstände des Freundeskreises, Prof. Dr. Gernot Autenrieth, Prof. Dr. Axel Holstege, Fritz Merk und Anke Humpeneder-Graf ebenso wie die beiden anwesenden Museumsvertreter, der stellvertretende Museumsleiter und Keramikexperte Thomas Stangier und Diplomrestauratorin Anette Klöpfer. Die Vase wird im Sinne des Freundeskreises in das Depot der Museen aufgenommen und dort gepflegt und verwahrt, damit es für zukünftige Forschungen und Ausstellungen zur Verfügung steht.

Stadträte besichtigen Museumsanlage

Einladung des Freundeskreises Stadtmuseum fand große Resonanz

Zahlreiche Stadtratsmitglieder folgten am Wochenende der Einladung des Freundeskreises Stadtmuseum Landshut e.V., sich selbst ein Bild von der baulichen Situation des LANDSHUTmuseums zu machen. Zwei Flügel des Alten Franziskanerklosters sind dort für den zweiten Bauabschnitt vorbereitet.

Thomas Stangier zeigt den anwesenden Stadträten Teile der Stadtgeschichte, wie sie sich auf den Scheiben des ältesten Landshuter Schützenvereins niedergeschlagen haben.

Zunächst führte der stellvertretende Museumsleiter Thomas Stangier durch die Ausstellung von Schützenscheiben und sprach vom Zukunftskonzept des LANDSHUTmuseums, welches Landshuter Vereine, die Teil der Stadtgeschichte sind, mit in die Ausstellungsplanungen einbezieht. Anette Klöpfer, Diplom-Restauratorin der Museen, öffnete den Stadträten dann Räume des Alten Franziskanerklosters, die der Öffentlichkeit bislang nicht zugänglich sind. Obzwar die Planungen der Architekten, die baulichen Befunduntersuchungen und auch die Baugenehmigung bereits vorliegen, verzögerte sich der Baubeginn des zweiten Abschnittes bislang.

Der Weg führte durch den Süd- und den Ostflügel des unter Denkmalschutz stehenden mittelalterlichen Klostergebäudes und über alle drei Ebenen hinauf bis unters Dach. Dort soll das immer noch provisorisch betriebene Kasimir-Kindermuseum seinen endgültigen Platz bekommen, ebenso die Museumsverwaltung.

Der Freundeskreis-Vorsitzende Gernot Autenrieth, der auf zahlreiche von dem mitgliederstarken Verein unterstützte und finanzierte Projekte hinweisen konnte – darunter auch die Ertüchtigung des für Konzerte genutzten Innenhofes des Klosterkreuzgangs – freute sich sehr über viel positive Resonanz. Er appellierte an die Stadträte, in deren Händen die Entscheidung für den Fertigbau des LANDSHUTmuseums liegt, grünes Licht zu geben. Durch die enormen öffentlichen Förderzusagen und den aus der Bürgerschaft für den Weiterbau eingeworbenen Spendenpool des Vereins in Millionenhöhe, sollte das ohne allzu große Belastung für die Stadtkasse möglich sein.