Michael Lange ins Museum

Familie Dietl übergibt drei Lange-Bilder an den Freundeskreis Stadtmuseum

Mit großer Freude konnte der Freundeskreis Stadtmuseum Landshut erneut seinen fördernden Einsatz für die Museen der Stadt unter Beweis stellen. Von der Landshuter Buchhandelsfamilie Dietl konnte er drei Bilder von Michael Lange entgegennehmen. Aus umzugsbedingten Platzgründen müssen sich die Sammler von den Bildern trennen und wollen sie weiterhin in guten Händen wissen.

Ulrike Dietl hob bei der Übergabe ihre eigene räumliche Nähe zum Atelier Langes hervor. Alle drei Bilder, die aus unterschiedlichen Schaffensperioden des bekannten Landshuter Künstlers stammen, stünden dazu in engem Bezug: Das große Nachtgemälde vom Gabelsberger Hof, das kleine Aquarell des 1895 erbauten ursprünglichen Hotels Kaiserhof zwischen Luitpold- und Papiererstraße, sowie die großformatige Farbzeichnung des Boxrings des Landshuter Boxclubs SC Bavaria. Ulrike Dietl erinnerte sich bei der Übergabe in der Neustadt an die Geräusche der Boxkämpfe, wie sie an manchen Dult-Sonntagen über die Isar bis in ihre Altbauwohnung in der Gabelsbergerstraße getragen wurden. Diese hatte mit ihren hohen Wänden mehr Kunst im Alltag zugelassen, als das in der neuen Wohnung nun möglich wäre.

Auf dem Bild (v.l.n.r.): Gernot Autenrieth, Anette Klöpfer, Ulrike Dietl und Thomas Stangier bei der Übergabe mit einem der Lange-Bilder vor der Buchhandlung Dietl in der Neustadt (Foto: Anke Humpeneder-Graf)

Diplomrestauratorin Anette Klöpfer und der stellvertretende Museumsleiter Thomas Stangier nahmen die Arbeiten in ihre fachliche Obhut. Stangier versprach, dass mindestens eines der Bilder noch in diesem Jahr öffentlich ausgestellt werden könne. Freundeskreis-Vorsitzender Gernot Autenrieth bedankte sich herzlich bei Ulrike Dietl und freute sich, dass der Verein auch als Mittler und Übermittler von der Bürgerschaft zunehmend „gesehen“ werde.

Bodenvase aus der Keramikwerkstatt Huber-Roethe

Rudolf Schnur überreicht Stadtansicht aus Ton an den Freundeskreis Stadtmuseum

Das historische Stadtbild Landshuts ist das Thema und Motiv einer voluminösen Bodenvase, die der Freundeskreis Stadtmuseum Landshut e.V. kürzlich in Empfang nehmen durfte. Stadtrat und Fraktionsvorsitzender Rudolf Schnur übergab das Schmuckstück aus der Landshuter Keramikwerkstatt Huber-Roethe im Franziskanerkreuzgang des LANDSHUTmuseums: „Als ich vom Verkauf dieser Vase gehört habe, habe ich sie spontan erworben, um sie im Sinne der Stadt Landshut für das Museum zu sichern“, berichtet Schnur.

Zum Bild (v.l.n.r.): Thomas Stangier, Fritz Merk, Anke Humpeneder-Graf, Gernot Autenrieth, Anette Klöpfer, Rudolf Schnur, Axel Holstege bei der Übergabe der Vase

Thema und Motiv der Vase ist das historische Stadtbild Landshuts. Über einer altweißen Glasur verdichten sich Ländtor und Stadtbefestigung und die Giebel der Altstadthäuser, welche die Kulisse für Burg und Martinskirche als Wahrzeichen der Stadt bilden. Die Konturlinien aller Gebäude wurden mit lockerem Strich in den Ton geritzt. Es dominieren Braun- und Beigetöne sowie das Gelbgrün des Hofbergs. Einzig die Fassaden der Altstadthäuser setzen – unter dem Landshuter Dreihelmenwappen – leuchtende, farbige Akzente in Türkis, Gelb und Rot.

Die keramische Werkstätte Huber-Roethe in Landshut-Achdorf entwickelte Anfang der 50er Jahre unter der Leitung von Herta Huber-Roethe eine moderne keramische Kollektion, die mit asymmetrisch geformten und weich geschwungenen Gefäßen im „Nierenstil“ den Zeitgeschmack der Wirtschaftswunderzeit traf. Zeitweise beschäftigte der danach von Rainer Huber-Roethe und zuletzt von dessen Frau Gerda Huber-Roethe bis 1984 weitergeführte Betrieb bis zu zwanzig Mitarbeiter.

Über das Geschenk freuten sich die Vorstände des Freundeskreises, Prof. Dr. Gernot Autenrieth, Prof. Dr. Axel Holstege, Fritz Merk und Anke Humpeneder-Graf ebenso wie die beiden anwesenden Museumsvertreter, der stellvertretende Museumsleiter und Keramikexperte Thomas Stangier und Diplomrestauratorin Anette Klöpfer. Die Vase wird im Sinne des Freundeskreises in das Depot der Museen aufgenommen und dort gepflegt und verwahrt, damit es für zukünftige Forschungen und Ausstellungen zur Verfügung steht.

Ehrenscheibe zum Königsbesuch

Helmut Radlmeier übergibt dem Freundeskreis Stadtmuseum eine historische Schützenscheibe

Im LANDSHUTmuseum bekommt die Bevölkerung in den nächsten Monaten die Möglichkeit, Zeitgeschichte auf einem ganz besonderen künstlerischen Trägermaterial zu erleben: Auf Schützenscheiben. Ausstellungsmacher Thomas Stangier hat in den vergangenen Wochen rund 80 Schützenscheiben der Königlich-privilegierten Feuerschützengesellschaft Landshut 1425 e.V. in ein neues, interessantes und überaus aufschlussreiches Licht gerückt. Kaum zu glauben, was alles seinen Niederschlag auf den runden Holzscheiben gefunden hat und welche spannenden Ereignisse einen Anlass zum Festschießen hergaben!

Übergabe der Schützenscheibe (v.l.n.r.): Anette Klöpfer, Thomas Stangier, Prof. Dr. Gernot Autenrieth, Helmut Radlmeier, Prof. Dr. Axel Holstege, Anke Humpeneder-Graf

Nun hält bald eine weitere Scheibe Einzug in das Museum: Helmut Radlmeier, Landtagsabgeordneter der Region, hat aus seiner privaten Sammlung von Zeugnissen aus der Landshuter Vergangenheit dem Freundeskreis Stadtmuseum Landshut e.V. eine Schützenscheibe übereignet, der sie getreu seinem Satzungszweck den Museen zur Ausstellung überlässt. Die Ehrenscheibe, die anlässlich des Besuches von König Ludwig I und seiner Frau Königin Therese von Bayern in Landshut entstand und beim gemeinsamen Festschießen am 15. Oktober 1830 zum Einsatz kam, ist eines der Stücke der Königlich-privilegierten Feuerschützen, die später in Privatbesitz kamen. Noch 1887 wurde die Scheibe von Anton Kalcher beim Schützenverein verortet.

Das Königspaar war am Abend davor zum Namensfest der Königin auf einem Ball mit der Landshuter Bürgerschaft im Rathaussaal. Am nächsten Morgen dann fand das Schießen mit dem König statt. Radlmeier übergab die von ihm auf einer Auktion erstandene Scheibe in Anwesenheit der Freundeskreis-Vorstände Gernot Autenrieth, Axel Holstege und Anke Humpeneder-Graf gleich an die Verantwortlichen des Museums. Diplom-Restauratorin Anette Klöpfer wird die Scheibe untersuchen und von Verschmutzungen reinigen, damit sie dann Einzug in das Museum im Kreuzgang halten kann. (AHG)

Rückblick und Ausblick des Vorstandes 2021

Liebe Mitglieder des Freundeskreises Stadtmuseum Landshut,

Die Corona-Pandemie hat ein weiteres Jahr unser Vereinsleben stark belastet. Zwei Versuche, eine ordentliche Mitgliederversammlung abzuhalten, scheiterten an den zu diesen Zeiten jeweils wieder explodierenden Inzidenzzahlen.  Dennoch konnte der Freundeskreis auch im Jahr 2020 viele verschiedene Aktivitäten entfalten, die wir Ihnen in Form eines Jahresberichtes darlegen möchten.

1. Weiterbau und Finanzierung des Museums

Der Weiterbau des Stadtmuseums Landshut ist leider bis auf weiteres auf Eis gelegt, da die Stadt die hierfür notwendigen Mittel nicht aufbringen kann. Dies ist zutiefst bedauerlich, da die öffentlichen Zuschüsse zur Finanzierung des Projektes fast 90% erreichen würden. Das Problem liegt darin, dass die Stadt den gesamten Betrag von ca. 16 Millionen € für die Fertigstellung des Museums vorfinanzieren muss und die erforderliche Kreditaufnahme nicht stemmen kann oder darf. Unser Freundeskreis wird zu Recht stets für die enorme Spendenbereitschaft unserer Mitglieder gelobt. Leider hat dies bisher keine Konsequenzen auf die Realisierung des Weiterbaus unseres Museums gehabt. Weitere erhebliche Mittel des Freundeskreises zur Finanzierung dieses uns allen am Herzen liegenden Projektes, liegen ungenutzt auf der Bank mit der Tendenz sich im Zeitalter der Negativzinsen zu verkleinern. Der Vorstand tut natürlich alles, um dies zu verhindern.

Weitere negative Auswirkungen sind dadurch zu befürchten, dass die von uns finanzierte und abgeschlossene Planung des Weiterbaus durch das Büro Hild & K aus München einer Überarbeitung bedarf je mehr Zeit bis zu deren Umsetzung vergeht. Durch den Verfall der ungeschützten, bisher nicht renovierten Bausubstanz des alten Franziskaner Klosters und Wasserschäden durch die Unwetter dieses Jahres, kamen und kommen weitere unnötige Kosten auf die Stadt zu. Der Erhalt des Baudenkmals ist im Gegensatz zu seiner Umwandlung in ein Museum eine Pflichtaufgabe der Stadt. Steigende Baukosten und zu beobachtende anziehende Zinsen für Darlehen werden eine zukünftige Realisierung unseres Zieles erschweren.

2. Aktionen des Freundeskreises und der Städtischen Museen im Jahr 2021

Michael Lange:  Kunst zeichnen. Kunst wahrnehmen“

Die Broschüre von Frau Dr. Doris Danzer zu dieser Ausstellung erschien 2021. Der Freundeskreis hat die Erstellung dieses ausgezeichnet gelungenen Katalogs zur Ausstellung finanziell unterstützt. Sie steht unseren Mitgliedern im geschützten Mitgliederbereich unserer Homepage (www.freundeskreis-stadtmuseum.de) zum Herunterladen zur Verfügung.

„Ariadne Raum: Michael Sailstorfer im Koenig Museum“

Im KOENIGmuseum wurden in diesem Jahr Werke von Koenig, Sailstorfer und Lange präsentiert. Ein herausragendes Exponat, „brain“ von Michael Sailstorfer, wurde vom Freundeskreis erworben und den Museen als Dauerleihgabe zur Verfügung gestellt.

„Schwarze Vögel und das Licht des Südens“

Die Museen der Stadt Landshut, denen der Nachlass Paulis anvertraut wurde, widmeten diese Ausstellung einem Künstler, der über vier Jahrzehnte als markante Stimme die Kunstszene in Landshut bereicherte. Der Katalog zur Ausstellung gibt Einblick in das Leben des Künstlers und widmet sich den außergewöhnlichen Maltechniken Werner Paulis. Er leistet auch einen wichtigen Beitrag zur Geschichte des Kunstvereins in Landshut, dessen Mitbegründer und langjähriger Vorsitzender Werner Pauli war. Der empfehlenswerte Katalog zu dieser Ausstellung wurde vom Freundeskreis finanziert und kann im Mitgliederbereich unserer Homepage von Ihnen kostenlos heruntergeladen werden.

„Literatur und Text im Umkreis des Landshuter Hofs und in der Stadt bis 1503“

Eine wissenschaftliche Tagung der Museen der Stadt Landshut und des Lehrstuhls der Universität Augsburg für Deutsche Literatur und Sprache in Bayern fand vom 28.-30.07.2021 in Landshut statt und wurde u.a. vom Freundeskreis unterstützt. Die Tagung, die von Frau Dr. Linseis-Meier organisiert wurde, stellte Autoren, Texte, Überlieferungsträger und Mäzene in der Stadt und am Hof Landshuts vor, um so die Bedeutung, den Rang und den Anspruch näher zu beleuchten, den die Herzöge und Bürger Landshuts für sich selbst behaupteten. Es öffnete sich damit der Blick für das kulturelle Engagement einer ganzen Region und ihre Einbindung in den zeitgenössischen Literaturbetrieb.

„Landshuter Schützenscheiben aus fünf Jahrhunderten“

Schützenscheibe mit einem Motiv zur Bürgermeisterwahl 2005

Diese für den Kreuzgang vorgesehene Ausstellung wird in Kürze eröffnet werden (falls Corona dies erlaubt). Bitte informieren Sie sich auf der Homepage der Museen der Stadt Landshut, wann ein Besuch möglich ist.

„Eine Porzellanpfeife mit einem Landshuter Motiv und Widmung vom 7. September 1830“

Sie stellt eine weitere Neuerwerbung des Freundeskreises für die Museen der Stadt Landshut dar, die einen Bezug zu zwei zu jener Zeit bedeutsamen Landshuter Familien herstellt (Pfister und Fahrmbacher). Herr Stangier hat hierzu einen lesenswerten Beitrag auf unserer Homepage veröffentlicht.

Wir hoffen, dass unser Traum von der Vollendung eines so wichtigen Museums nicht nur für die Stadt Landshut sondern auch für die ganze Region eines Tages Realität wird. Wir werden dieses Ziel nicht aus den Augen verlieren.

Der Vorstand dankt Ihnen für Ihre bisherige und zukünftige Unterstützung und wünscht Ihnen ein frohes Weihnachtsfest und ein gesundes und glückliches Jahr 2022

Prof. Dr. G. Autenrieth                                                                                                       

Prof. Dr. A. Holstege

A. Humpeneder-Graf                                                                                                            

G. Merk

Freundeskreis Stadtmuseum erwirbt Skulptur für die Museen

Prof. Michael Sailstorfer stellte im KOENIGmuseum sein Modell „Brain“ vor

(15.08.2020) Im Rahmen seines zwanzigsten Jubiläumsjahres öffnet der Freundeskreis Stadtmuseum Landshut nun zum zweiten Mal seine Schatulle: Mit dem Ankauf der Bronzeskulptur „Brain“ ermöglicht er, dass mit dem in Velden geborenen und an der Akademie der Bildenden Künste Nürnberg unterrichtenden Professor Michael Sailstorfer nun ein würdiger Vertreter der zeitgenössischen Künstlergeneration in den Dialog mit Fritz Koenig treten kann.

„Brain“ von Prof. Sailstorfer
„Freundeskreis Stadtmuseum erwirbt Skulptur für die Museen“ weiterlesen