Die Laudatio auf unsere beiden neuen Ehrenmitglieder hielt am 12.03.2025 während unserer diesjährigen Mitgliederversammlung unser Vorstandsmitglied Anke Humpeneder-Graf. Wir möchten nicht versäumen ihre Würdigung dieser beiden Ehrenmitglieder, die sich in höchsten Maße für unseren Freundeskreis über viele Jahre eingesetzt haben, allen Migliedern zugänglich zu machen. Wir danken unser Schriftführerin sehr für ihre so zutreffenden Worte! (AH)

Gernot Autenrieth
Gernot Autenrieth, für Deine Arbeit hier in unserem Freundeskreis können wir seit 16 Jahren jeden Tag dankbar sein. Am 19. März 2009 hast Du das Amt übernommen von Deinem Vorgänger und Gründungsvorstand Bernhard Schaub.
Seitdem stehst Du mit Deinem Namen und mit Deinem Gesicht ein für das, was uns wichtig ist und Du beweist es auch mit all dem, was Du tust. Als zu unserem 10-jährigen Jubiläum der damalige Bundespräsident Roman Herzog hier war, hast Du ihn schon empfangen. Damals hat er in seiner spezifisch Landshuter Ruck-Rede im Rathausprunksaal auf unsere Einladung hin die Bedeutung der Kultur gefeiert. Und 2016 haben wir mit Dir an der Spitze den ersten Bauabschnitt des LANDSHUTmuseums eingeweiht und freuen uns seitdem regelmäßig über die wunderbaren Ausstellungen, die dort stattfinden können, derzeit die großartige Aufarbeitung von „Landshut im Nationalsozialismus“.
Ich persönlich, und ich denke, viele hier können sich dem anschließen, bin ein ganz besonderer Fan Deiner Reden und der unnachahmlich charmanten Art, wie Du Deine Gegenüber mit entwaffnender Ehrlichkeit für uns gewinnst. Spitzbübisch und gescheit können wir alle von Dir nicht nur eine Lektion in Sachen respektvoller Diplomatie lernen.
Diese war immer wichtig und wird es wohl auch bleiben. Du hattest viel mit unseren politischen Entscheidern zu tun, mit der Stadtverwaltung und mit den Museumsmitarbeitern. Der Verein selbst ging durch Höhen und Tiefen und sah sich bösen Anfeindungen ausgesetzt. Hier Vorsitzender zu sein, war nicht nur ein Zuckerschlecken.
Du hast das alles hervorragend gemeistert, vielleicht durch die Verknüpfung eines Dir schon immer eigenen Charakterzuges mit einer gesunden Portion Stoizismus und dem, was man Altersweisheit nennt. Letztere hat leider zwei Seiten: die Jahre fordern auch gesundheitlichen Tribut und so haben wir jetzt einen Nachfolger für dich gewählt, einen Mann mit großen Verdiensten, der sich nun in Deinen Schuhen bewähren muss.
Aber so einfach kommst Du uns nicht davon. Wir haben gemeinsam beschlossen, Dich zum Ehrenmitglied des Freundeskreises zu ernennen und Dir somit weiterhin Zugang zu allen unseren Gremien und Sitzungen zu gewähren. Danke, Gernot Autenrieth!
Franz Niehoff
Er wurde Gründungsmitglied, Gründer und eigentlicher Initiator des Freundeskreises. Weil er etwas erkannte: Als er 1996 nach Landshut kam und das praktisch nonexistente Museum in seine Hände gegeben wurde, erkannte er, dass hier ein Schatz ruht, für dessen Hebung es viele, viele tatkräftige Hände und Helfer braucht. Das war die Geburtsstunde des Freundeskreises Stadtmuseum. Franz Niehoff ist es gelungen, als Nordlicht mehr ein Landshuter zu werden als viele andere. Ich als eine seit-Generationen-Landshuterin habe überlegt, warum wir uns mit ihm so verbunden fühlen – natürlich ist es das Interesse für Kunst, für Geschichte, für die Stadtgeschichte, aber was ist es noch? Vielleicht das Katholische, mit dem er so gut nach Niederbayern passt? Vielleicht sein Witz? Der Mann, das haben wir in vielen Jahren der Zusammenarbeit erlebt, ist eine wirkliche Frohnatur, sonst hätte er das hier keinesfalls bis zur Pensionierung durchgehalten.
Im Freundeskreis gehörte er keinem der Gremien an, sondern unterstützte als Begleiter und Berater, war er doch als Museumsdirektor und städtischer Beamter outstanding. Was er geleistet, aber auch ertragen hat, um die Kontinuität der Entwicklung eines Museums für Landshut zu sichern, das würde kaum zwischen zwei Buchdeckel passen. Die Regalmeter meines Archivs dazu habe ich nicht gezählt.
Franz Niehoff, wir danken Dir. Dass Du so ein sonniges Gemüt hast, habe ich schon gesagt, das hast Du gut brauchen können. Aber Du warst es auch, der die wissenschaftliche Museumsarbeit in Landshut eingeführt hat. Dir ist es gelungen, aus Deinen hervorragenden Mitarbeitern ein echtes, ein großartiges Team zu machen. Und uns hast Du immer Input gegeben!
Vor vielen Jahren habe ich in weiter Voraussicht für Dich eine Glückwunschkarte gekauft zur Fertigstellung des LANDSHUTmuseums, darauf steht das oft Goethe zugeschriebene Zitat: „Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man etwas Schönes bauen.“ Dir und auch dem Museumsbau wurden in den fast 30 Jahren, die Du in Landshut für das Gedeihen des Museums Sorge trägst, viele Steine in den Weg gelegt. Du hast sie aufgehoben und weiter gebaut in fester Zuversicht. Und auch jetzt hältst Du weiter durch und zu uns.
Nach Deiner Pensionierung gehörst Du inzwischen unserem Kuratorium an, kümmerst Dich um Vorträge, Veranstaltungen und Exkursionen – in so professioneller Manier, wie wir es aus Deiner Zeit als Museumsdirektor kennen.
Die oben genannte Karte habe ich noch und wir alle hoffen und arbeiten weiter am gemeinsamen Ziel. Dich dürfen wir dafür endlich zum Ehrenmitglied dieses Freundeskreises machen. Danke, Franz Niehoff!