(21.08.2018) So schön war das LANDSHUTfest 2018
Bei bestem Sommerwetter konnte Oberbürgermeister Alexander Putz am 14. Juli das achte LANDSHUTfest eröffnen. In seiner Begrüßung freute er sich über das schon Tradition gewordene Familienereignis und dankte explizit dem Freundeskreis Stadtmuseum für die Organisation und Durchführung, nicht ohne im Gegenzug den Zeitplan der Stadt Landshut für die nächsten beiden Bauabschnitte des LANDSHUTmuseums zu skizzieren.
In diesem Jahr wurde das Fest noch einmal ausgeweitet und sowohl die Auswahl der Angebote als auch die bespielte Fläche rund um das Alte Franziskanerkloster waren groß wie nie. Neu war das Pavillonkonzept, bei dem sich über zwanzig Ehrenamtspartner mit ihren Einrichtungen vorstellten und punktuell Mitmachprogramme für die Besucher anboten: Lichtgewehrschießen, Schachspielen, Dachstuhl-Zimmern oder Ponyreiten waren nur einige der vielen Möglichkeiten, die Alt und Jung gerne annahmen. Herr Prof. Dr. Georg Ohmayer zeigte u.a. Exponate seines Mathe-Kabinetts, die er unseren staunenden Besuchern vorführte. Ein weiterer Höhepunkt auf der Museumswiese war der Start des Stratosphärenballons, der seinen kleinen Passagier Kasimir bis auf 35 Kilometer Höhe über Landshut trug (siehe eigenen Text).
Neben den Angeboten auf der Wiese inmitten des Museumsareals fanden den ganzen Tag über Kurzführungen durch die derzeit laufenden Ausstellungen statt, durch “Landshut in der Moderne“ im LANDSHUTmuseum, durch die Ausstellung „Lebenswelten: Paul Klee und Fritz Koenig“ im Kasimirmuseum und durch „Koenig2 – Dialoge im Labyrinth“ im Skulpturenmuseum. Außerdem begleiteten drei Ausstellungen von Michael Lange, von Peter Litvai und von den Freunden der Altstadt die Veranstaltung.
Im Innenhof des Alten Franziskanerklosters fand das Bühnenprogramm statt. Zuerst präsentierte die Stadtbücherei Landshut Kamishibai, ein aus Japan stammendes Erzähltheater, bei dem zu gezeichneten Kulissen Geschichten aus der Erfahrungswelt der kleineren Besucher erzählt werden. Vorwiegend Jugendliche wurden anschließend vom heiß erwarteten Poetry Slam angezogen, bei dem sich ein halbes Dutzend Jugendliche in einem Dichterwettstreit dem Votum der Publikumsjuroren stellte (siehe eigenen Text).
Es war ein Kommen und Gehen den ganzen Tag, wobei sich die Besucher auf dem großen Museumsareal gut verteilten. Zum Glück waren die schönen Chansons und Canciones von Thomas Mauerberger und die beschwingten Klänge des Trios Feinkost weithin über die ganze Wiese zu hören, wo sich die Besucher unterm Zeltdach mit den kulinarischen Angeboten des LANDSHUTfestes stärken konnten.
Kasimirs Reise in die Stratosphäre
Eines der Highlights des LANDSHUTfestes 2018 war der Start des Stratosphärenballons. Ein Ballon, bemannt mit dem Museumsmaskottchen Kasimir, wurde in die Stratosphäre geschickt, um das Museumsareal, die Stadt Landshut und die weitere Umgebung von oben zu filmen.
Die Funkamateure des DARC Ortsverbandes Landshut und die Initiatoren der MINT-Garage Buch am Erlbach brachten als Gemeinschaftsprojekt Equipment und Know-How mit auf die Museumswiese. Um Aufstiegsgenehmigung, Versicherung und das Befüllen des Ballons mit Helium hatten sich Dr. Tobias Metz und Berno Schmaus von der MINT-Garage schon im Vorfeld gekümmert. Um die Mittagszeit, kurz nach der Eröffnung des Festes, war es soweit: Die Wolkendecke, die den Start um eine halbe Stunde verzögert hatte, öffnete sich und gab den Weg und die Blicke in den Himmel frei. Kasimir und seine Gondel wurden am Ballon befestigt, bestückt mit zahlreichen Messgeräten und fünf Kameras, die in mehrere Richtungen den Aufstieg filmen konnten. Nach dem Countdown, den die Besucher herunterzählten, ließ Oberbürgermeister Alexander Putz den Ballon von der Leine und zahlreiche Blicke folgten ihm, wie er rasch nach oben entschwand (Link). Dort wurde er mit abnehmendem Luftdruck immer größer, bis er dann nach gut zweieinhalb Stunden in 36,7 Kilometern Höhe platzte und Kasimir an einem Fallschirm wieder nach unten schickte. Am Stand der Funkamateure, bei Hans-Joachim Müller und Bernhard Schröcker, konnten die Besucher des LANDSHUTfestes die jeweilige Position und Höhe in Google Maps per Liveübertragung verfolgen. Dank eines GPS-Ortungssystems konnte die Gondel in einem Maisfeld bei Pfarrkirchen gefunden und von den Funkamateuren wieder zurück transportiert werden. Herausgekommen sind mehrere beeindruckende Filme, die einen Live-Zoom von Landshut und der es umgebenden Kulturlandschaft zeigen, aber auch den kleinen Kasimir, wie er die Fährnisse der Höhenwitterung mit niedrigem Luftdruck und extremer Kälte durchsteht.
Der kleine Kasimir ist inzwischen wieder wohlbehalten zurück im Kasimirmuseum, wo es noch viel für ihn zu tun gibt. Die Filme werden aktuell bearbeitet und stehen voraussichtlich ab Oktober auf dieser Homepage zur Verfügung.
Poetry Slam im Alten Franziskanerkloster
Ein mit Spannung erwartetes Highlight des LANDSHUTfestes 2018 war der Poetry Slam, für den der Innenhof und die Bühne des Alten Franziskanerklosters der perfekte Rahmen waren. Vor vollbesetzten Zuschauerbänken und unter der Moderation von Sebastian Geiger wagte sich ein halbes Dutzend Jugendliche an diese zeitgenössische Form des Dichterwettstreits.
Mit kürzeren und längeren Texten im Gepäck – vorgegeben waren maximal sieben Minuten – betraten sie die Bühne souverän und leidenschaftlich und stellten sich dem Votum einer Jury aus Zuschauern. Bewertet wurden die selbstverfassten Texte ebenso wie die Performance, der Vortrag vor dem Publikum. Pascal Simon, schon eine kleine Kapazität in der Kunst des Poetry Slam, der extra aus Regensburg angereist kam, startete als Feature-Poet außer Konkurrenz und überließ nach seinem Intro die Bühne dann den Teilnehmern, Felix Baierer, Laura Heeb, Luis Kagerer, Anna Kohl, Peter Lückhoff und Benedict Maurer. Das Publikum genoss sichtlich die lustigen, nachdenklichen, in jedem Fall kurzweiligen Texte und dankte jedem Beitrag mit großem Applaus. Als Sieger des Kontests wurde von der Jury Peter Lückhoff (Bild) ermittelt, der als Preis einen Gutschein von Bücher Pustet mit nach Hause nehmen durfte.
Auch im Nachhinein gab es viel Lob für die Veranstaltung. Benedict Maurer schrieb auf Facebook: „Der erste Poetry Slam in Landshut, veranstaltet vom Freundeskreis Stadtmuseum. Vor einem kleinen, jedoch begeisterten Publikum durfte ich mal wieder ältere Texte darbieten! Wer weiß, vielleicht geht dieser Slam mit Sebastian Geiger auch in die Landshuter Slamkultur mit ein.“