Freundeskreis Stadtmuseum spendet 1,3 Millionen Euro für die weiteren Planungen und den Weiterbau des Stadtmuseums

Um den weiteren Ausbau des ehemaligen Franziskanerklosters zum Stadtmuseum zeitnah vorantreiben zu können, hat der Verein Freundeskreis Stadtmuseum Landshut (FSL) der Stadt nun auch formell Spendengelder in Höhe von 1,3 Millionen Euro für den zweiten Bauabschnitt des Projekts zugesagt. Die entsprechende Vereinbarung unterzeichneten Oberbürgermeister Alexander Putz und FSL-Vorsitzender Prof. Dr. Gernot Autenrieth am Donnerstag im Rathaus. Im Gegenzug verpflichtete sich die Stadt, die Spendengelder des FSL ausschließlich zur Reduzierung des städtischen Eigenanteils für die Weiterplanung und/oder den Bau des zweiten Bauabschnitts des Stadtmuseums zu verwenden und nach Fertigstellung der Planungen „schnellstmöglich“ einen Baubeginn anzustreben.

Prof. Dr. Gernot Autenrieth, Vorsitzender des Freundeskreises Stadtmuseum, und Oberbürgermeister Alexander Putz bei der Vertragsunterzeichnung, im Hintergrund die FSL-Vorstandsmitglieder Prof. Dr. Axel Holstege (von links), Anke Humpeneder-Graf und Fritz Merk sowie der Leiter des Referats 1, Klaus Peißinger. (Foto:Stadt Landshut).


OB Putz würdigte die Spende, ohne die eine Fortführung des Vorhabens wegen der schwierigen Haushaltslage zumindest in absehbarer Zeit nicht möglich wäre, als außergewöhnliche Leistung. „Mein herzlicher Dank gilt allen Spenderinnen und Spendern und natürlich auch der Vorstandschaft des Freundeskreises für dieses Musterbeispiel an bürgerschaftlichem Engagement.“ Gleichzeitig betrachtet Putz den hohen finanziellen Beitrag des FSL auch als moralische Verpflichtung: „Unser Ziel muss es sein, mit den vom Freundeskreis bereitgestellten Mitteln die Planungen zu konkretisieren und zügig abzuschließen, dadurch ein schlüssiges Förderszenario zu erarbeiten und in der Folge mithilfe der dann hoffentlich im erwarteten Umfang fließenden staatlichen Zuschüsse in die Umsetzung einzusteigen.“ Darauf setzen auch Prof. Dr. Autenrieth und seine Vorstandskollegen: „Wir wissen natürlich um die schwierige Haushaltslage, in der sich die Stadt Landshut befindet. Dennoch hoffen wir, dass dieses für die kulturelle Daseinsvorsorge und zur Bewahrung der reichen Kulturgeschichte unserer Stadt so wichtige Projekt baldmöglichst verwirklicht werden kann“, so Autenrieth. „Dazu will unser Verein mit dieser erneuten Spende einen großen Teil beitragen.“

Fröhliches Landshut-Fest – Alles rund um die Museen: Vorfreude auf die Zukunft beim Internationalen Museumstag

Der Bericht der Landshuter Zeitung zu unserem Museumsfest von Veronika Bayer vom 22. Mai 2023

Ein buntes Programm hat am Sonntag das erstmalige Zusammenfallen zweier Veranstaltungen in Landshut geboten. Zeitgleich fanden Internationaler Museumstag und das LandshutFest des Vereins Freundeskreis Stadtmuseum Landshut statt und boten den kleinen und großen Besuchern bei strahlendem Wetter viel Raum, Neues zu entdecken.
Die großen Festivitäten im Sommer hatten es nötig gemacht, das Landshut-Fest, das zum elften Mal gefeiert wurde, vorzudatieren. Beim früheren Termin ist es nun mit dem Internationalen Museumstag zusammengefallen und eine„ Zwei-in-Eins-Veranstaltung“ geworden, so der Vorsitzende des Freundeskreises, Gernot Autenrieth.
Ein großes Plus war auch, dass man als künstlerisches Programm heuer Musikergruppen der Landshuter Hochzeit gewinnen konnte, die in Originalkostümen aufspielten. Mit viel Freude tue man dies im historischen Klosterinnenhof des Landshut-Museums, hieß es vonseiten der Brandenburger Trumeter, die den Anfang machten.
Musik, die nach über 500 Jahren wieder zum Leben erweckt werde, sei im Rahmen des Museums, das für gewöhnlich „lauter stumme Dinge“ präsentiere, etwas Besonderes, sagte Autenrieth in seiner Begrüßungsrede, bei der er die zahlreich erschienen Gäste aufforderte, „die Früchte dessen zu genießen, was die Helfer aufgetragen haben“.

Blick in den Innenhof des alten Franziskanerklosters während des Landshutfestes (Bild: A. Klöpfer)

Künstler Bernhard Kühlewein, der das Plakat für das LandshutFest entworfen hat, war ebenfalls vor Ort und signierte die Plakatexemplare mit persönlicher Widmung. „Wenn man Landshut mag, dann finde ich, kommt alles von ganz alleine.“ Er selbst halte sich oft in Museen auf, sie seien ein Teil seines Lebens. Demnach freue er sich insbesondere, „wenn dieses Landshut-Museum Stück für Stück fertiggestellt wird als ein Teil unserer kulturellen Heimat und auch als Teil unserer Zukunft“.


Die Vielfältigkeit des Programms hob Oberbürgermeister Alexander Putz hervor. Der Internationale Museumstag, den es seit 1977 gebe, habe den Zweck, „dass sich diese Räume öffnen, dass man sieht, was hier alles geboten wird.“ Daher seien die Museen aufgefordert, an diesem Tag keinen Eintritt zu verlangen – „etwas, das es in Landshut an
365 Tagen im Jahr gibt, weil wir wollen, dass unsere Museen geöffnet sind.“ Die Zwecke, die Museen erfüllen, seien ganz unterschiedlich. „Es geht um nichts weniger als letztendlich unsere ganze Historie, aber auch unsere Identität in der Gegenwart“, sagte Putz. „Im besten Fall führt es auch dazu, dass man sich darüber Gedanken macht, wie die Zukunft aussehen könnte.“ Die Veranstaltung stehe unter der Überschrift der Vorfreude. „Vorfreude auf die Landshuter Hochzeit“, so der OB – das gute Wetter nehme man als gutes Omen -„und der Vorfreude auf den Weiterbau unseres Landshut-Museums.“ Der zweite Bauabschnitt sei im Haushalt untergebracht; etwas, das nicht möglich gewesen wäre „ohne das überaus bemerkenswerte Engagement des Freundeskreises, der mittlerweile Mittel in Höhe von deutlich über eineinhalb Millionen Euro zur Verfügung stellt, um den Eigenanteil der Stadt verträglich zu gestalten“, so Putz.

Neben dem Landshut-Fest im Klosterinnenhof gab es im Rahmen des Internationalen Museumstags auch im Prantigarten und im Koenig-Museum viel zu entdecken. Dort drehte sich alles um das Thema Biene, angefangen von einer Ausstellung von Mirko Baselgia über Informationen aus erster Hand vom Regionalkollektiv und Imkern, zudem Bastel-Workshops für Kinder mit Wachs, Kleber, Buntstiften und mehr.

Auch die Kinder beteiligten sich aktiv am LANDSHUTfest (Foto: A. Klöpfer)

Den Tag erlebe sie als „mega erfolgreich“, sagt Alexandra von Arnim, Leiterin des Koenig-Museums. Innerhalb der ersten beiden Stunden seien bereits rund 200 Gäste gekommen, darunter viele, die an einer der Kurzführungen teilnahmen. „Das ist ein Tag, der Besucher in Museen bringt, die noch nie da waren.“
Noemi Frattini, Mitarbeiterin des Koenig-Museums, findet den Tag unter anderem wichtig, um grundsätzlich auf Museen aufmerksam zu machen, denn „jedes hat etwas Besonderes anzubieten.“ Im Koenig-Museum habe man etwa erst vergangene Woche die Ausstellung „Fritz Koenig und seine Kreise“ eröffnet.

Wir danken der Landshuter Zeitung für die Überlassung des Textes. (AH)

„Es wird gebaut“

Beim Freundeskreises Stadtmuseum herrscht Freude über Zusage für zweiten Bauabschnitt

Ein Beitrag von Rita Neumeier (Landshuter Zeitung vom 31. März 2023)

Der Vorsitzende des Freundeskreises Stadtmuseum konnte seine Freude nicht verhehlen. „Das Museum wird weitergebaut“, frohlockte Professor Gernot Autenrieth gleich zu Beginn der Jahresversammlung am Dienstag im Salzstadel. Viele Mitglieder hatten sich eingefunden, die sich offenbar von den guten Nachrichten aus den jüngsten Haushaltsberatungen der Stadt beflügeln ließen. „Auch wenn nur ein Teilerfolg 2a verwirklicht wird“, so Autenrieth, gehe es mit der nunmehr beschlossenen Restaurierung des ehemaligen Brücklmayer-Gebäudes beim Landshut-Museum voran. Auf der Wunschliste des Freundeskreises steht auch ein Café; das sehe auch die Leiterin des Koenig-Museums, Alexandra von Arnim, so, betonte Autenrieth.

Der Vorsitzende des Freundeskreises berichtete von vielen Gesprächen, die der Vorstand mit der Stadt geführt habe. Auch mit einigen Stadträten sei man „sehr eingehend im Gespräch gewesen“. So habe ihn etwa Sigi Hagl (Grüne) aufgeklärt, wie ein Projekt mit entsprechenden Anträgen durchzukriegen sei. Autenrieth lobte die Arbeit, die im Landshut-Museum bereits geleistet werde. So biete die Ausstellung über das Werk von Jan Habarta „Trickfilm zum Anfassen“. Der Vorsitzende verwies darauf, dass der Freundeskreis Stadtmuseum für den Ankauf des Nachlasses von Jan Habarta einen namhaften Betrag gespendet hatte.

Professor Axel Holstege (von links), Anke Humpeneder-Graf, Angelika Hofmann, Gernot Autenrieth, Fritz Merk und Christian Gallwitz. Foto: Rita Neumaier

Nachdem der Personalstab der städtischen Museen seit dem Ausscheiden von Museumsleiter Franz Niehoff um eine Stelle geschrumpft ist, hoffe der Freundeskreis, „dass das nicht zum Dauerzustand wird“. Für das laufende Jahr kündigte Autenrieth das Landshut-Fest an, das am diesjährigen Internationalen Museumstag, dem 21. Mai, stattfindet. Autenrieth schloss seine Ausführungen mit dem Appell: „Werben Sie um neue Mitglieder. Je jünger, desto besser.“ Denn der Freundeskreis ist in den letzten Jahren etwas geschrumpft. Dies war einerseits dem Tod von Mitgliedern geschuldet, deren man in einer Schweigeminute gedachte. Aber auch der Motivationsverlust habe sich bemerkbar gemacht, „nachdem so lange nichts mehr passiert ist“. In diesem Jahr solle es aber wieder Führungen und Exkursionen geben.

Zweiter Bürgermeister mit froher Botschaft

Schatzmeister Fritz Merk hatte „herzlich wenig“ zu berichten, sodass die Entlastung des Vorstandes und der Kassenprüfer mit drei Enthaltungen eine Formsache war. Thomas Haslinger übernahm das Grußwort in Vertretung von Oberbürgermeister Alexander Putz. Es freue ihn, persönlich die gute Nachricht zu überbringen. „Es wird gebaut“, postulierte der zweite Bürgermeister der Stadt. Für das Stadtmuseum würden derzeit Gesamtkosten von rund 30 Millionen Euro veranschlagt. Zwar könne man bei den Kosten von 15 Millionen Euro für den zweiten Bauabschnitt mit einer 80-prozentigen Förderung rechnen, doch bedeute selbst der Restbetrag eine große Kraftanstrengung für die Stadt. Nachdem jedoch der Freundeskreis Stadtmuseum 1,6 Millionen Euro beisteuere, schrumpfe der Eigenanteil der Stadt auf weniger, „als die Summe, die Sie mitbringen“. Dieses großartige Bürgerengagement verdiene Respekt und habe auch den Kämmerer und den Oberbürgermeister überzeugt. Das Geld für den Weiterbau sei von 2023 bis 2026 im Haushalt der Stadt Landshut eingestellt, erklärte Haslinger. Der Bauabschnitt 2 des Museumsbaus soll bis Ende 2026 vollendet werden. Mit dem Bauabschnitt 3 gehe es aber nicht automatisch weiter.

Angelika Hofmann vom Germanischen Nationalmuseum Nürnberg beschloss mit einem Vortrag zur Bedeutung von (Stadt)museen die Jahresversammlung. „Museen pflegen das kulturgeschichtliche Gedächtnis ihres lokalen Umfeldes“, erklärte die Referentin, die auch bei den städtischen Museen in Landshut tätig war. Dieses Gedächtnis stelle einen wichtigen identitätsstiftenden Faktor dar, der eine Stadt unverwechselbar mache und wesentlich zur Lebensqualität beitrage. Besonders durch ihre Ausstellungs- und Vermittlungsarbeit komme den Museen zudem eine wichtige Rolle als örtliche Lern-, Bildungs- und Begegnungsorte zu. Nicht zu unterschätzen seien dabei die Räumlichkeiten des Museums. Auch ein Café, bemerkte sie mit Bezug auf die Wünsche des Landshuter Freundeskreises, gehöre zu einem zeitgenössischen Museum. „Das wird einfach erwartet.“ (rn)

Neue Perspektive für das LANDSHUTmuseum

Der nächste Bauabschnitt könnte bis 2026 umgesetzt werden. OB Putz lässt Finanzmittel in den Haushaltsentwurf 2023 einstellen – Freundeskreis Stadtmuseum wird die Baumaßnahme mit 1,65 Millionen Euro Spenden unterstützen

Oberbürgermeister Alexander Putz (Dritter von rechts) und Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger (links) mit dem Vorsitzenden des Freundeskreises Stadtmuseum, Prof. Dr. Gernot Autenrieth (Zweiter von rechts) und den Vorstandsmitgliedern Prof. Dr. Axel Holstege, Anke Humpeneder-Graf und Fritz Merk (rechts)

Der Ausbau des ehemaligen Franziskanerklosters zum Stadtmuseum soll zeitnah vorangetrieben werden: Darauf haben sich Oberbürgermeister Alexander Putz und Bürgermeister Dr. Thomas Haslinger mit führenden Vertretern des Freundeskreises Stadtmuseum um Vorsitzenden Prof. Dr. Gernot Autenrieth am Mittwochvormittag verständigt. An dem Gespräch im Rathaus, um das der Verein gebeten hatte, nahmen auch Kämmerer Klaus Peißinger, der ab März das Referat 1 für Allgemeine Verwaltung und Kultur leiten wird, sein designierter Nachfolger Alois Wagensonner und der Leiter des Referats für Bauen und Umwelt, Johannes Doll, teil. Letzterer stellte mögliche Perspektiven für das Projekt vor: Demnach könnten die weit vorangeschrittenen Planungen für einen nächsten Bauabschnitt noch im laufenden Jahr abgeschlossen werden. Die Umsetzung der Maßnahme, die bis 2026 fertiggestellt sein soll, wäre dann ab 2024 vorzusehen. Die Gesamtkosten für diesen Bauabschnitt, der im Detail zeitnah auch dem Bausenat präsentiert wird, werden sich voraussichtlich auf rund 15 Millionen Euro belaufen, wobei die Stadt mit einer rund 80-prozentigen Förderung durch Freistaat und Bund rechnen kann. Dadurch dürfte sich der verbleibende städtische Eigenanteil an der Maßnahme letztlich „nur“ auf etwa drei Millionen Euro belaufen. Die entsprechenden Mittel sollen auf Vorschlag von OB Putz in den Haushalt 2023 und die mittelfristige Finanzplanung bis 2026 eingestellt werden. Wobei mehr als die Hälfte dieses Eigenanteils der Freundeskreis Stadtmuseum übernehmen wird. Denn Autenrieth sagte der Stadt im Namen seines Vereins Spendengelder im Gesamtvolumen von 1,65 Millionen Euro für den nächsten Bauabschnitt zu.

„Dass private Gelder in einem solchen Umfang für ein städtisches Bauvorhaben zur Verfügung gestellt werden, ist absolut außergewöhnlich“, waren sich Putz und Haslinger einig. „Dieses kontinuierliche und vorbildliche bürgerschaftliche Engagement macht nun einen nächsten Bauabschnitt trotz der bekanntermaßen schwierigen Haushaltslage erst möglich“, so der Oberbürgermeister. „Im Namen der Stadt Landshut, aber auch persönlich danke ich allen Spenderinnen und Spendern sehr herzlich.“ Großes Lob gebühre freilich auch den Vorstandsmitgliedern des Freundeskreises Stadtmuseum um Vorsitzenden Prof. Dr. Gernot Autenrieth, seinen Stellvertreter Prof. Dr. Axel Holstege, Schriftführerin Anke Humpeneder-Graf und Schatzmeister Fritz Merk. „Sie alle haben sich diesem Projekt mit hohem persönlichen Einsatz und viel Herzblut verschrieben.“

Umso erfreulicher sei es, dass in einer gemeinsamen Kraftanstrengung nun – die Zustimmung des Stadtrats vorausgesetzt – die Mittel für den nächsten Bauabschnitt aufgebracht werden können, betonte Haslinger. „Gerade wegen des bereits erwähnten, beispielhaften Engagements aus der Bürgerschaft liegt dieses Projekt vielen Kolleginnen und Kollegen des Stadtrats ganz besonders am Herzen. Ich bin deshalb zuversichtlich, dass der neue Vorschlag des Oberbürgermeisters und der Verwaltung über alle Parteigrenzen hinweg begrüßt und in den anstehenden Haushaltsberatungen von einer breiten Mehrheit gebilligt werden wird.“

Ihre Bürgermeisterkollegin Jutta Widmann, die an der Gesprächsrunde im Rathaus aufgrund einer zeitgleich stattfindenden Sitzung des Landtags nicht hatte teilnehmen können, informierten Putz und Haslinger unmittelbar im Anschluss an das Treffen über dessen Ergebnisse. „Auch Bürgermeisterin Widmann freut sich sehr über die neuerliche, großzügige Spendenzusage des Freundeskreises Stadtmuseum und wird die aufgezeigte Perspektive für das LANDSHUTmuseum unterstützen“, sagte Putz und stellte fest: „Verwaltung, Bürgermeister und OB werden also auch in dieser Frage in den anstehenden Haushaltsberatungen mit einer Stimme sprechen.“

Große Zufriedenheit und Erleichterung herrschten nach dem rund einstündigen Treffen bei den Vertretern des Freundeskreises Stadtmuseum. „Wir sind froh und glücklich, dass nun die berechtigte Hoffnung auf eine zeitnahe Fortsetzung dieses für die Kulturstadt Landshut so wichtigen Projekts besteht“, betonte Prof. Autenrieth im Namen seiner Vorstandskollegen und räumte offen ein: „Damit hatten wir nach den Berichten über die schwierige Haushaltslage unserer Stadt und die unbestritten nötigen, hohen Investitionen gerade in den Bildungsbereich nicht mehr gerechnet. Umso dankbarer sind wir dem Oberbürgermeister und der Verwaltung, dass sie ungeachtet dieser Herausforderungen alles versuchen, um auch den Ausbau des ehemaligen Franziskanerklosters zum Stadtmuseum so schnell wie möglich voranzubringen.“ Dass nun eine Finanzierungsmöglichkeit und ein Zeithorizont für das Projekt aufgezeigt werden können, dürfte auch dem Freundeskreis einen neuen Schub geben, sagte Autenrieth und versprach: „Wir wollen das nutzen, um neue Mitglieder zu werben und weitere Spenden zu sammeln. Damit auch der letzte Bauabschnitt in absehbarer Zukunft realisiert werden kann.“ (Pressemitteilung der Stadt Landshut vom 01.02.2023)

Vom Alten Franziskanerkloster zum Museumsquartier

von Max Tewes, Museen der Stadt Landshut

Vom Kloster zur Gaststätte, vom Fabrikgelände zum Kulturquartier – das Areal des 1280 gegründeten Franziskanerklosters am Fuße des Hofbergs blickt auf eine bewegte Geschichte zurück.

Der niederbayerische Herzog Heinrich XIII. hatte die Franziskaner nach Landshut berufen. Ihre Hauptaufgabe lag in der Seelsorge in der rasch wachsenden Stadt. Das Klosterareal lag zunächst vor den Mauern der Stadt und wurde wohl erst mit der Gründung der Freyung 1338 in den städtischen Mauerring einbezogen. Ein besonderes Merkmal der mittelalterlichen Klosteranlage war der doppelte Kreuzgang. Der äußere Kreuzgang diente dabei als Begräbnisstätte für Adelige und Bürger.

Nichts blieb von der großen Kirche mit ihrer gotischen und barocken Ausstattung, den weitläufigen Gärten, den Wirtschaftsgebäuden – nur eine Ansicht und ein Plan erinnern heute noch an sie: 1802 wurde das Kloster säkularisiert und der 1800 nach Landshut verlegten Universität überlassen. Stückweise wurden die Grundstücke und Gebäude verkauft und zum großen Teil abgebrochen, die Kunstwerke in alle Winde zerstreut.

Der Innenhof des alten Franziskaner Klosters

1839 erwarb der Leihhausbesitzer Clemens Prantl den größten Teil des ehemaligen Klosterkomplexes und betrieb darin eine Brauerei sowie einen vielbesuchten Biergarten, den sogenannten »Prantlgarten«. 1861 wurde hier eine Dampfmaschine zum Brauereibetrieb aufgestellt, 1884 eine elektrischen Beleuchtung in deren Festhalle installiert, 1896 ein Musikpavillon in Muschelform errichtet.

Im ersten Weltkrieg nutzte das Militär die Halle, der Maler Paul Klee erhielt hier 1916 als Rekrut seine Uniform. Die allgemeine Wirtschaftskrise nach dem ersten Weltkrieg führte 1923 zur Schließung von Brauerei und Gastwirtschaft. Die Bezeichnung »Prantlgarten« allerdings hat sich bis heute erhalten. In den folgenden Jahrzehnten sah das Gelände des ehemaligen Klosters eine vielfältige Nutzung für Gewerbe- und Wohnzwecke, aus der Brauerei wurde eine Malzfabrik. Deren Stilllegung 1975 und ihr Ankauf durch die Stadt Landshut 1979 eröffneten neue Perspektiven. Die Fabrikgebäude wurden abgebrochen, die Stadtmauer saniert, das Industriegelände verwandelte sich in eine baumbestandene  Wiese. 1988 erwarb die Stadt auch die Kreuzganggebäude Haus-Nr. 483 und 484 und nutzte sie für die städtische Verwaltung.

Der Innenhof mit Blick auf die renovierten Abschnitte des Stadtmuseums

Eine neue Akzentsetzung erhielt das Prantlgarten-Areal mit der Errichtung des Skulpturenmuseums für Werk und Sammlungen des Künstlers Fritz Koenig, das 1998 eröffnet wurde. Parallel dazu erfolgte die Sanierung des West- und Nordflügels des ehemaligen Klostergebäudes. Seit 1999 werden hier im »Museum im Kreuzgang« durch die Museen der Stadt Landshut regelmäßig wechselnde Ausstellungen zur Kunst und Kulturgeschichte von Stadt und Region präsentiert. Seit 2011profiliert sich das KASiMiRmuseum mit einem attraktiven Programm für Kinder.

Mit dem Umzug der Verwaltung in das neue Rathaus II bot sich erstmals die Chance für die Verwirklichung der Vision des Freundeskreises Stadtmuseum e.V.: Ein modernes Stadtmuseum in einem stadteigenen Gebäude, ein Ort mit Verweilqualität, ein Raum für museale Bildung – ein Museum mit unverwechselbarem Gesicht für die Bürger der Stadt und ihre Gäste.

Das Architekturbüro Nadler und Sperk konkretisierte diese Vision. Im August 2015 begannen die Arbeiten für den 1. Bauabschnitt des LANDSHUTmuseums. Der »Freundeskreis« beteiligte sich an diesem kulturellen Infrastrukturprojekt bereits im ersten Bauabschnitt mit 650.000 €. Im Dezember 2016 präsentierte das LANDSHUTmuseum seine erste Ausstellung: »Landshut in der Moderne«.

Wie geht es weiter? Die Planungen durch das Architekturbüro Hild und K sind fertiggestellt, der Freundeskreis hat weitere substantielle Beiträge zugesagt. Die Vision eines Museums für Landshut und die Vollendung des Museumsquartiers warten auf ihre Realisierung (MT).

Eine Porzellanpfeife mit einem Landshuter Motiv und Widmung vom 7. September 1830

  • Eine Neuerwerbung des Freundeskreises für die Museen der Stadt Landshut

(29.04.2021) Nicht immer sind es die spektakulären Dinge, die das Herz höherschlagen lassen. Entscheidender ist oftmals eher der persönliche oder ‒ auf die Verhältnisse eines Stadtmuseums übertragen ‒ der lokale Bezug. Und so war es ein seltener Glücksfall, dass dank Unterstützung des Freundeskreises vor einigen Wochen auf einer Auktion in Bonn für die Sammlung der städtische Museen eine Porzellanpfeife mit einer Ansicht der Oberen Altstadt und St. Martin ersteigert werden konnte. Nicht das durchaus häufiger anzutreffende Motiv in Anlehnung an eine Lithographie von Domenico Quaglio, 1819, machte die Pfeife jedoch interessant, sondern die rückseitige Widmung an den nachmaligen Landshuter Tabakfabrikanten Georg Fahrmbacher:

J. Pfister seinem G. Fahrmbacher[.] Zur Erinnerung an den 7ten September 1830.

Potentielle Sammlungsobjekte, die ihre Herkunft so unverstellt anzeigen, bilden naturgemäß eine seltene Ausnahme auch im Museumsalltag.

Der Empfänger, Georg Fahrmbacher, entstammte einer ursprünglich in Neuötting ansässigen Bürgerfamilie, die seit der Niederlassung Franz Xaver Fahrmbachers 1763 in Landshut die Stadt mit ihrem Unternehmergeist und bürgerschaftlichen Engagement für mehr als zweihundert Jahre mitgeprägt hat. Georg Fahrmbacher trat 1846 als Tabakfabrikant in die Nachfolge seines Vaters Max Alois ein. Die 1830 datierte Pfeife erhielt er ein halbes Jahr nach Vollendung seines 18. Lebensjahres. Möglicherweise hängt das Geschenk mit dem Abschluss seiner Schulzeit zusammen; allerdings ist Georg Fahrmbacher bislang nur 1823/24 als Schüler der Königlichen Studienanstalt Landshut zu greifen, danach verlieren sich seine schulischen Spuren. Bei dem Schenker dürfte es sich um den vierzehn Jahre älteren Landshuter Postbeamten Joseph Pfister handeln, der den Fahrmbacher familiär verbunden war. Sein ebenfalls im Postdienst tätiger Vater betrieb in der Rosengasse 354 eine Weinwirtschaft ‒ den nachmaligen »Schwarzen Hahn«.

Die jüngst erstandene Tabakpfeife ergänzt den Sammlungsbestand aufs Trefflichste: Als »Familienstiftung Fahrmbacher« konnten die städtischen Museen 1997 einen umfangreiches Konvolut an Porträts, Möbeln und weiteren Einrichtungsgegenständen aus dem Nachlass des letzten Fahrmbacher (1906‒1997) übernehmen, den man ‒ und hier rundet sich die Sache ‒ auf den Vornamen seines dem Tabak ›verfallenen‹ Vorfahren Georg getauft hatte. Mit den Porträts kam aus Familienbesitz auch ein Bildnis des Postbeamten Joseph Pfister in die Sammlung, das künftig zusammen mit der Porzellanpfeife ein kleines, aber feines Ensemble zur Landshuter Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts bilden wird.

Thomas Stangier M.A.

Kasimirs kreative Kiste! – Eine wichtige Information für unsere jüngsten Mitglieder

Die kreativen Kisten der Museumspädagogik

(28.10.2020) Ein Bastelset gegen die Langeweile zuhause, gibt es das? Ja! Weil gerade keine Kinder-Aktionsnachmittage stattfinden können und es kulturell für Kinder kaum noch Angebote gibt, kommt das KASiMiRmuseum einfach nach Hause zu den Kindern. 

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LANDSHUTmuseum als Bühne für die zeitgenössische Kunst: Graffiti im Alten Franziskaner Kloster

(25.09.2020) Anlässlich der Reparatur von Wand-Schäden im alten Franziskaner Kloster bot sich die Chance für eine spektakuläre Aktion.

Zwei Wände im Inneren des Kreuzgangs wurden von Maximilian, einem jungen Künstler der Hallenser Street-Art-Szene, mit großformatigen Wandbildern neu gestaltet. Seine großformatigen Werke entstanden Ende September 2020 und werden bis Anfang November 2020 mit ihrer unbändigen Farbkraft eine Vorstellung von lebendiger Jugendkultur und aktiver Street-Art vermitteln. Als Reaktion auf die Coronakrise hat es weltweit eine Explosion von Street-Art-Aktionen gegeben: ›All Art has been contemporary‹.

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Aktuelle Veranstaltungen der Museen der Stadt Landshut

(22.09.2020) Auch in Corona-Zeiten brauchen wir in Landshut nicht auf den Besuch von Kunstausstellungen verzichten. Die Museen der Stadt Landshut haben ein tolles Programm im Jubiläumsjahr des Freundeskreises Stadtmuseum Landshut zusammengestellt, das für Jung und Alt viele neue Ein- und Ausblicke auf alte und neue Kunst bietet. Wir freuen uns, wenn Sie dies breitgefächerte Angebot nutzen. Weitere aktuelle Infos zu Ausstellungen und Veranstaltungen mit Bildern finden Sie auf der Homepage der Museen https://museen-landshut.de/.

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