von Michael Stolzenberg
(15.04.2019) Von einer nachhaltigen atmosphärischen Beruhigung in der Landshuter Museumslandschaft zu sprechen, wäre wohl eine allzu steile, jedenfalls verfrühte These. Fakt ist aber: Die Mitgliederversammlung des Freundeskreises Stadtmuseum am Donnerstag im Koenigmuseum ging so unspektakulär über die Bühne, dass eindeutig sachliche Aspekte im Mittelpunkt standen, insbesondere die Planung der weiteren Bauabschnitte des künftigen Museums im Alten Franziskanerkloster. Auch die Neuwahl des Vorstandes – sprich: die Wiederwahl der bisherigen Vereinsspitze unter Gernot Autenrieth – verlief ohne jegliche Aufregung.
Was für ein Unterschied also zur letztjährigen Zusammenkunft der Museumsfreunde, als es dermaßen hoch herging, dass sich manch aufgewühlter Teilnehmer hinterher fragte: Waren das noch Turbulenzen – oder eher schon Tumulte, die sich da vor dem Hintergrund der Streitigkeiten in der Museumsszene zugetragen hatten? Diesmal war es anders, was mutmaßlich an der Zusammensetzung des rund 70-köpfigen Publikums lag, dem der Vorsitzende Autenrieth eingangs zurief, er freue sich, „vertraute Gesichter“ zu sehen – „ohne eine Ahnung von bösen Überraschungen“. Im Klartext: Der sattsam bekannte Streit über strukturelle und personelle Fragen in der hiesigen Museumsszene hatte an diesem Abend Pause.
Aufschub sei „nicht zuzumuten“
Stattdessen ging es vor allem um jenes Thema, das der Freundeskreis im Namen und im Herzen trägt: das Stadtmuseum. OB Alexander Putz wies in seinem Grußwort darauf hin, dass es bei der Verabschiedung des Haushalts 2019 gelungen sei, „alle wichtigen Investitionsprojekte“ unterzubringen – auch die weitere Realisierung des Stadtmuseums. Ein Aufschub, betonte der OB, wäre dem Freundeskreis angesichts seines enormen finanziellen Engagements (bis dato 1,3 Millionen Euro) „nicht zuzumuten“ gewesen. Durch die Zusammenfassung des zweiten und dritten Bauabschnittes könne man 650.000 Euro sparen, so Putz weiter. Die aktuelle Kostenschätzung für das Projekt liege bei 15 Millionen Euro; um den städtischen Anteil zu ermitteln, seien „mindestens neun Millionen Förderung“ abzuziehen und eben die Eigenleistung der Museumsfreunde.
Architekt Andreas Hild aus München skizzierte kurz den derzeitigen Stand der Planungen, nach denen die Ausstellungsfläche des Museums zu den 460 Quadratmetern des bereits realisierten ersten Bauabschnitts weitere 760 Quadratmeter hinzubekommen soll. Er gehe davon aus, sagte Hild, dass man Ende 2020 beginnen könne und „circa Ende 2022“ fertig sei. Ausdrücklich warb der Architekt dafür, „das Potenzial der Verknüpfung“ zwischen Stadtmuseum und Koenigmuseum zu nutzen und die Grünfläche zwischen den beiden Häusern gestalterisch in professionelle Hände zu geben. Geradezu ein „Traumrevier“ sei das, merkte Gernot Autenrieth an, der sich schon zuvor nach den Ausführungen des OB hochzufrieden gezeigt hatte, weil das Projekt Stadtmuseum dank der Verankerung im aktuellen Haushalt am „Punkt der Nicht-Umkehrbarkeit“ angekommen sei.
Bei der abschließenden Vorstandswahl blieb alles beim Alten. Mit dem Vorsitzenden Autenrieth, seinem Vize Axel Holstege, Schatzmeister Georg Merk sowie Anke Humpeneder-Graf als Schriftführerin kandidierten alle vier Vorstandsmitglieder erneut – und wurden von der Versammlung im Schnellverfahren in ihren Ämtern bestätigt.
(Wir danken Herrn Michael Stolzenberg für die Überlassug des Textes und der Bilder)